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Lässt sich beim Einkauf für die Praxis wirklich Geld sparen?
Es ist ein leidiges Thema. Eigentlich ist der Einkauf von medizinischen wie alltäglichen Verbrauchsmaterialien kein wahnsinnig aufregendes Thema für Arzt und Mitarbeiter. In den Jahresanalysen der Ordinationsumsätze zeigt sich aber, dass die spontanen Käufe von Büromaterial, Reinigungs- und Desinfektionsmittel, Verbänden oder Kanülen in den nächstgelegenen Drogerie- und Spezialmärkten sich auf mehrere tausend Euro summieren. Daher lohnt es sich, dem Einkauf in der Ordination etwas mehr Aufmerksamkeit zu schenken.
Dabei zeigen sich immer wieder die gleichen Fehler: Es wird nicht recht- zeitig bestellt. Dass bestimmte Verbrauchsmaterialien fehlen, wird oft
sogar erst registriert, wenn sie benötigt werden. Die Folge: Arbeitsabläufe verzögern sich, Patienten sind verärgert, und es wird mehr Geld bezahlt,
als normalerweise nötig wäre. Der unvermutete Engpass an alltäglichen Gebrauchsgütern ist meist Folge von falschen Bestellmengen. Wird in zu kleinen Losen eingekauft, muss oft nachbestellt werden, und Mengenrabatte können nicht genutzt werden. Sind die Bestellmengen zu groß, nutzen
auch hohe Mengenrabatte nichts, wenn der Preisvorteil durch eine lange Lagerung zunichte gemacht wird oder wenn dadurch Chaos bei der Lagerung entsteht. Und dann wird natürlich häufig zu teuer eingekauft. Preise werden nicht verglichen, aus Gewohnheit wird immer beim selben Lieferanten bestellt. Zudem wird bei der Bezahlung der Skontoabzug kaum genutzt. Und Lieferungen und Rechnungen werden kaum kontrolliert. Es ist nicht schwierig, die eigene Einkaufspolitik transparent zu machen. In der Regel machen etwa 20 Prozent der Warenmenge 80 Prozent der jährlichen Einkaufsausgaben aus. Daher macht es Sinn, sich um diese Produkte vorrangig zu kümmern. Hier liegt das höchste Sparpotenzial.