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Was macht ein gutes Mitarbeitergespräch aus?
Die größten Überraschungen erleben Ordinationsgründer in der Regel durch ihre Rolle als Arbeitgeber. Mit den Problemen bei der Ordinationssuche, Finanzierung und mit dem Finanzamt wird insgeheim gerechnet. Mit temperamentvollen, einsilbigen, bedrückten, oder überforderten Mitarbeitern eher nicht. Ich habe auch selten erlebt, dass Ordinationschefs bisher Zweifel an ihrer Führungspersönlichkeit geäußert hätten. Dieses Thema wird als unproblematisch verstanden. Es sind wie immer die Formen des Umgangs und der Sprache, die der Unzufriedenheit auf beiden Seiten vorbeugt. Das Mitarbeitergespräch gehört zu den Führungsaufgaben eines Ordinationschefs. Wie dieses verläuft, ist eine Frage der Vorbereitung. Das Mitarbeitergespräch bietet Gelegenheit, Verbesserungen zu verlangen ohne vor den Kopf zu stoßen. Und es liefert bei geschickter Gesprächsführung ein Bild, wie die Arbeit und die Ordination wahrgenommen werden. An erster Stelle steht
die Überlegung, was durch das Gespräch aus Sicht des Arztes konkret erreicht werden soll: Ist mehr Zusammenhalt im Team erwünscht? Sind Arbeitsabläufe zu verbessern? Muss die Assistentin stressresistenter werden? Diese Vorgaben sind abstrakt. Sie müssen es schaffen, diese Ziele in eine konkrete Umsetzungsphase zu bringen. Vereinbaren Sie Maßnahmen oder Aktionen, die Ihr Team zusammenschweißen. Fragen Sie nach Vorschlägen, wie Arbeitsabläufe beschleunigt oder vereinfacht werden können. In
Dingen der Praxisorganisation sind die meisten Assistentinnen ihren Chefs ohnehin überlegen. Eruieren Sie die Gründe des Stresses und überlegen
Sie gemeinsam, was dagegen zu tun ist. Ein Gesprächsplan unterstützt
Sie und schafft Sicherheit. Wichtig ist, dass bei aller Vorbereitung des Mitarbeitergespräches die Atmosphäre glaubhaft bleibt. Wer einen legeren Umgang mit seinem Team pflegt, soll sich nicht als Peitschenknaller gerieren. Eindringlichkeit ist oft nur eine Frage des Augenkontakts. Und Vorgesetzte mit einer Vorliebe zur Distanz sollten nicht auf Kumpel machen. Das glaubt ohnehin niemand.